Theresas Erfahrungen bei einer Konzerthospitation

Vor einer aktiven Mitgliedschaft im Kinderklinikkonzerte e.V. werden Interessenten zunächst zu einem Kennlerntag nach Magdeburg eingeladen. Dort lernten wir im Februar unter anderem Theresa kennen. Im nächsten Schritt erfolgt zunächst eine Hospitation bei einem Kinderklinikkonzert, die dazu dient, gegenseitig zu schauen, ob eine aktive Mitgliedschaft im Verein gewünscht ist. Dazu ist es wichtig, die Arbeit vor Ort kennenzulernen.

Wie Theresa ihren ersten Konzerttag erlebt hat, erfahrt ihr in folgendem Bericht:

Ein Tag voller Emotionen und Musik: Meine Hospitation bei den Kinderklinikkonzerten

Es begann am 12. April, als ich nach der Arbeit mit dem Zug nach Würzburg anreiste, voller Vorfreude auf meine erste Hospitation bei den Kinderklinikkonzerten am nächsten Tag.

Am Morgen des 13. Aprils machte ich mich früh auf den Weg zum Treffpunkt, aufgeregt und neugierig auf das, was mich erwarten wird. Unterwegs traf ich Annika, die ebenfalls wie ich hospitieren wollte, und Melissa, ein bereits aktives Mitglied des Teams. Als wir um 9 Uhr am Treffpunkt eintrafen, wurden wir auch direkt herzlich vom Team empfangen – man fühlte sich sofort als ein Teil des Teams.

Der Tag begann mit einem kurzen Frühstück, gefolgt von der Einführung in den Tagesablauf. Während ein Teil des Teams danach direkt mit dem Ausladen des Trailers begann, habe ich bei der Vorbereitung der Geschenktüten für die Kinder mitgeholfen, die am Ende jedes Konzerts immer an die Kinder verteilt werden. Bis ins kleinste Detail waren diese sehr gut geplant. Es gab Listen, was in welche Tüten hineingepackt werden durfte, denn die Inhalte der Tüten wurden je nach Altersgruppe und teilweise Geschlecht individuell befüllt. Gegen Mittag trafen anschließend die Musiker „Revelle“ und „Gregor Hägele“ ein, und nach einem kurzen Mittagessen begannen auch schon die Konzerte.

Besonders bewegend war der Besuch auf der Isolations- und Intensivstation in der Onkologie. Zu sehen wie viele junge Kinder und Babys hier an eine Vielzahl von Schläuchen und Kabeln angeschlossen waren, sie größtenteils nicht einmal das Bett verlassen konnten, ihre ergreifenden Lebensgeschichten zu erfahren und dennoch zu sehen, dass sie – aber auch ihre Familienangehörigen – so tapfer sind und nicht aufgeben, sondern weiterkämpfen, machte mich wirklich sprachlos.

Als die beiden Musiker „Revelle“ und „Gregor Hägele“ anfingen, ihre ersten Lieder zu spielen, war dies sehr ergreifend und ich war mit einer Gefühlssituation konfrontiert, die ich so noch nie erlebt hatte. Es war ein so unglaublich schönes und überwältigendes Erlebnis, bei dem es mir ehrlich gesagt immer noch schwerfällt, die richtigen Worte zu finden. Auf der einen Seite war ich traurig und berührt von den Geschichten und was die Kinder durchmachen müssen. Zu sehen welche Last nicht nur die Kinder, sondern auch die Angehörigen täglich tragen, wie sie trotz der Umstände versuchen, stark zu bleiben, die Hoffnung nicht zu verlieren und weiterzukämpfen, war wirklich herzzerreißend. Gleichzeitig war ich beeindruckt wie viel Kraft und Tapferkeit die Kinder und Angehörigen an den Tag legen. Besonders zu sehen, wie die Musik allen einen Moment der Unbeschwertheit schuf, der Raum mit Hoffnung und Freude erfüllt wurde und für einige Minuten die Kinder und ihre Familien ihre Sorgen vergaßen oder auch ihren Emotionen mal einfach freien Lauf ließen, war sehr ergreifend und sorgte dafür, dass viele im Kinderklinikkonzerte-Team, aber auch ich teilweise Tränen in den Augen hatten.

Nach einer kurzen Verschnaufpause bei Kaffee und Kuchen folgten weitere Konzerte, die schließlich in ein spontanes Open-Air-Erlebnis mündeten. Gemeinsam genossen wir den Sonnenuntergang und die einzigartige Atmosphäre, während der letzte Song „Blau“ gespielt wurde und man dabei in die fröhlichen Gesichter des Klinikpersonals, der Patienten, der Angehörigen, der beiden Musiker und des Teams schauen konnte. Danach aßen wir noch mit den Künstlern zu Abend und ließen den Abend gemeinsam ausklingen.

Zurück in der Unterkunft fiel ich zwar wirklich geschafft ins Bett, allerdings auch mit einem Lächeln im Gesicht und unglaublich dankbar für den erlebten Tag, dankbar die emotionalen Konzerte erlebt zu haben, aber auch besonders dankbar das tolle Team kennengelernt zu haben. Man wurde sofort aufgenommen und ich habe selten ein so offenes, warmherziges und gut organisiertes Team erlebt. Trotz ernster Momente kam das Lachen nie zu kurz, und alle haben zusammengehalten und stets aufeinander geachtet. Man hat gespürt, dass alle mit vollem Herzen und Einsatz dabei sind. Daher bleibt mir am Ende nur noch zu sagen: Danke, dass ich dabei sein durfte, einen Tag lang Teil des Teams werden durfte und bei der Umsetzung des Kinderklinikkonzerts in Würzburg unterstützen durfte!

Eure Theresa

Foto: Markus Haner