Vorbereitungstreffen im HELIOS Klinikum Erfurt und Setbesuch bei „In aller Freundschaft – die jungen Ärzte“
Magdeburg 10.00 Uhr – Josefine und ich sind nach unseren 24-Stunden Diensten nur schnell unter die Dusche gesprungen und sitzen nun gemeinsam im Auto auf dem Weg nach Erfurt. Auf der knapp zweistündigen Fahrt tauschen wir uns über die Ereignisse in unseren Diensten aus. Josi arbeitet als Kinderärztin im Krankenhaus, ich als Rettungsassistentin bei der Johanniter-Unfall-Hilfe. Wir freuen uns auf unser Dienstfrei und auf all das, was uns in Thüringens Landeshauptstadt in den nächsten zwei Tagen erwarten wird. Dank unserer Erinnerungen an die Gala zur Verleihung des Town & Country Stiftungspreises und an das medlz-Weihnachtskonzert im November und Dezember sind wir vor Euphorie kaum zu bremsen.
Gegen 12 Uhr kommen wir in unserem Hotel in der wunderschönen Erfurter Altstadt an. Nach dem Einchecken bleibt uns kurz Zeit für ein schnelles Mittagessen, bis wir auch schon in die Bahn zum HELIOS Klinikum steigen müssen. 14 Uhr werden wir dort in der Kinderklinik bereits erwartet. Wir schauen uns gemeinsam mit zwei Klinikmitarbeiterinnen die Kinderstationen an, besuchen eine Erzieherin im Spielzimmer und überlegen gemeinsam, wie wir das kommende Kinderklinikkonzert in der dortigen Klinik gestalten können. Im anschließenden Meeting klären wir alle wichtigen Fragen und schauen gemeinsam das Video unseres Göttinger Kinderklinikkonzertes an. Das sorgt zum Abschluss unseres Treffens nochmal für große Vorfreude auf das eigene Kinderklinikkonzert.
Bei leckerer Goldhelm-Schokolade (die niemand, wirklich niemand in Erfurt verpassen sollte) besprechen Josi und ich im gemütlichem Café hinter der Krämerbrücke das Treffen und fangen gedanklich schon mal mit den ersten Planungen an. Der Abend gehört uns als Freundinnen. Denn einer der schönsten Nebeneffekte unseres Vereins ist, wenn ihr mich fragt, die Tatsache, dass sich von Zeit zu Zeit immer wieder Freundschaften bilden. Das bedeutet mir unheimlich viel. Während der Kinderklinikkonzerte erfahren wir teilweise von sehr schweren Schicksalsschlägen, die auch uns nicht kalt lassen. So schwer es manchmal auch ist, die konstante Abwechslung zwischen schönen und schmerzhaften Momenten gemeinsam zu erleben und intensiv darüber zu sprechen, so sehr schweißt genau das oft unglaublich fest zusammen.
Nachdem wir in einer kleinen Kneipe lecker gegessen und einen tollen Abend bei einer lieben Freundin zu Hause verbracht haben, setzen wir uns gegen Mitternacht noch für eine Weile hinter die Krämerbrücke. Wir genießen die Ruhe, das wunderschöne Erfurt, freuen uns über all das, was wir bislang im Verein erreichen konnten und denken fest an die kleinen Patienten, die wir am Nachmittag im HELIOS Klinikum getroffen haben, bis wir dann endgültig ins Hotelbett fallen.
Am nächsten Tag sind wir zugegeben schon ein wenig aufgeregt, als wir uns nach dem Frühstück in die Bahn zum Kindermedienzentrum setzen. Wir sind beim Team von „In aller Freundschaft – die jungen Ärzte“ eingeladen. Mit Krankenhäusern, Notaufnahmen, jungen Ärzten und Patienten kennen wir beide uns zwar aus, aber mit der Produktion einer TV-Serie umso weniger. Wir schleichen uns vorsichtig auf das Gelände, um niemanden bei den Dreharbeiten zu stören, die gerade in vollem Gange sind. Die erste Mitarbeiterin, die wir treffen, bringt uns ins Produktionsbüro, wo wir von der Producerin Kristina Sucic ganz herzlich in Empfang genommen werden. Die Aufregung ist bei einem gemeinsamen Kaffee schnell verflogen. Wir erzählen uns gegenseitig über unsere Arbeit und berichten natürlich vor allem über den Kinderklinikkonzerte e.V.. Im Laufe der Zeit lernen wir immer mehr Mitarbeiter der Produktion kennen und machen uns mit Kristina auf zu einer ganz privaten Studioführung.
Über die lange Glasbrücke, die ja oft in der Serie zu sehen ist, gehen wir in das große Studio A. Dort befinden sich die meisten Kulissen des „Johannes-Thal-Klinikum“. Wir vergessen relativ schnell, dass wir uns nicht in einem echten Klinikum befinden und löchern die arme Kristina unbewusst mit kniffligen, medizinischen Fragen, was für den ein oder anderen Lachanfall sorgt. Wir sind immer noch beeindruckt davon, mit welcher Liebe zum Detail die Studios eingerichtet, die Patientenakten gefüllt, die Röntgenbilder ausgesucht sind. Selbst die technischen Geräte kommen uns sehr bekannt vor. Kein Wunder, dass wir am liebsten sofort eine spontane Weiterbildung starten und selbst ein bisschen spielen und üben würden. Am großen Stationscounter, ein zentraler Punkt in der Serie, darf ein Erinnerungsfoto natürlich nicht fehlen, bevor wir auf der „Intensivstation“ anfangen die Patientenakten durchzublättern, im Gang die medizinischen Verbrauchsmaterialien in Augenschein nehmen, uns erklären lassen, welche Studios eine Doppelfunktion haben, mit dem ein oder anderen Handgriff umgebaut werden können und wir die Couch im Bereitschaftsraum der Assistenzärzte testen. Meinen Rettungswachenleiter würde ich übrigens für so eine Anschaffung verfluchen (sieht nur im Fernsehen bequem aus).
Danach geht es für uns in die beiden kleineren Studios. Zuerst in die Notaufnahme und als letztes in die Eingangshalle des “Johannes-Thal-Klinikum”. Dort warten wir kurz und lernen Hund Preta kennen. Die letzten Minuten der Dreharbeiten laufen und Preta sonnt sich gemütlich vor der Tür des Studios, während sie auf Frauchen Katharina Nesytowa wartet. Nachdem die Szene abgedreht ist, ist das Studio nach wenigen Minuten wie leergefegt. Zeit für uns die unechten, aber absolut lecker und echt wirkenden, Brötchen und Kekse in Augenschein zu nehmen und die stylischen Hocker im Besprechungszimmer der Ärzte zu testen (Die, lieber Chef, brauchen wir allerdings unbedingt. – Alles klar?). Und weil die tollste Führung auch mal ein Ende hat, geht es über die Glasbrücke zurück in Kristinas Büro, wo wir uns nach über zwei Stunden so langsam verabschieden müssen.
Wir hatten eine unglaublich tolle Zeit im „Johannes-Thal-Klinikum“ und sind immer noch beeindruckt, mit wie viel Liebe zum Detail und mit wie viel Herzlichkeit das ganze Team von Saxonia Media in Erfurt arbeitet. Jeder, der uns dort begegnet ist, hat uns ganz lieb willkommen geheißen. Deshalb ist es auch das Schönste sagen zu können, dass wir mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zum letzten Mal zu Gast bei „In aller Freundschaft – die jungen Ärzten“ waren. Es bleibt spannend – für Euch und für uns.
Josefine und ich machen uns nach einem gemeinsamen Mittagessen auf den Rückweg nach Magdeburg, wo wir uns auch erst nach einem gemütlichen Abschluss-Drink voneinander losreißen können. Die zwei Tage im Dienste des Kinderklinikkonzerte e.V. waren einfach viel zu schön, um schon zu Ende zu sein.
Wir möchten uns daher beim HELIOS Klinikum und beim Team von Saxonia Media und „In aller Freundschaft – die jungen Ärzte“, besonders bei Kristina Sucic für die tolle Zeit in Erfurt bedanken. Wir sind so froh, dass Ihr uns bei unserer Arbeit im Kinderklinikkonzerte e.V. unterstützt.
Auf ein Wiedersehen in Thüringen.
Eure Nicole und das Team des Kinderklinikkonzerte e.V.