Kinderklinikkonzerte – “Von den Bergen bis ans Meer” | 23.09.2019 Garmisch-Partenkirchen

Montagmorgen, 7:00 Uhr, der Wecker klingelt. Wir sind angekommen in Garmisch-Partenkirchen! Draußen begrüßt uns eine graue Front aus Regentropfen, drinnen im Klinikum begrüßen uns strahlende Gesichter. Das Klinikpersonal ist mindestens genauso aufgeregt wie wir. Nach einer herzlichen Begrüßung ordnen wir zunächst uns und unser Gepäck, bevor wir uns daranmachen, die mitgebrachten Sachspenden altersgerecht in kleine Geschenktüten zu packen. Plüschtiere, Jojos, Bücher und Schminkartikel finden ihren Platz und werden nach den Konzerten an die begeisterten Zuhörer verteilt. Aber bis dahin vergeht noch einige Zeit.

Bis zum Konzertbeginn können wir uns mit dem ausgiebigen Catering stärken und die ersten Beiträge für die Sozialen Medien verfassen, sowie einfach mal einen Moment durchatmen.

Und dann sind sie da: Bruckner! Die beiden Brüder kommen mit je einer Gitarre unterm Arm den Gang entlang zu unserem Teamzimmer und haben, genau wie wir früher am Tag, ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Nach ausgiebigem Händeschütteln und einer kleinen Vorstellungsrunde gibt es für alle ein kurzes Briefing über den Ablauf der Konzerte. Und dann geht es auch schon los! Während die eine Hälfte unseres Teams mit Bruckner auf dem Weg zum ersten Stationskonzert ist, bereitet die andere Hälfte die Geschenktüten für die zweite Station vor. Diese Aufteilung werden wir in jedem Krankenhaus machen, denn so können wir effektiver und schneller alles vorbereiten und ersparen den aufgeregten Patienten lange Wartezeiten.

Beim zweiten Stationskonzert darf ich mit meinem Team dabei sein. Mit einer plüschigen Einhorn-Handpuppe auf dem rechten Arm bewaffnet, wage ich erste Annäherungsversuche. Da ich noch nie so nah dabei war, sondern eher im Hintergrund agierte, ist dies für mich eine ganz besondere Erfahrung. Das Eis ist dank meines plüschigen Freundes schnell gebrochen und so kann ich mit den Patienten gemeinsam das wunderbare Konzert genießen. Draußen regnet es zwar immer noch, aber im Raum entfaltet sich ein musikalischer Regenbogen. Mit jedem neuen Song werden die lächelnden Gesichter mehr und auch einige Füße bewegen sich im Takt hin und her. Ein kleiner Junge wippt auf dem Schoß seiner Mutter beseelt hin und her und eine Frau wischt ihrer jungen Tochter eine Träne aus dem Augenwinkel. Matti und Jakob Bruckner erzählen zwischen den Songs kleine private Geschichten ihres Brüderlebens und plötzlich lacht eine Mutter im Publikum laut auf. Jakob fragt, was mit ihr ist und sie sagt, dass ihre beiden Jungs ebenfalls Jakob und Matti heißen und es ähnliche Geschichten aus ihrem Haushalt gibt. Das sorgt für großes Gelächter bei allen und inspiriert alle, bei „Tischtennistage“ laut mitzusingen. Das „ping pong, ping pong“ wird auch uns bis in den Nightliner verfolgen…

Beim dritten und letzten Stationskonzert sind dann alle Teammitglieder mit dabei, da wir hier die meisten Zuhörer gleichzeitig haben. Nach dem Konzert bedankt sich dann auch noch mal der Klinikchef persönlich bei Bruckner und bei uns und auch wir haben noch kleine Geschenke für die Band sowie die Klinikverantwortlichen dabei.

Und auch wenn wir danach noch aufräumen, einpacken und Tetris im Anhänger spielen „müssen“, steht für uns schon bei dem Verabschieden nach dem dritten Stationskonzert fest, dass es ein gelungener Tourstart war und dass es besser nicht hätte laufen können! Vielen Dank an dieser Stelle auch noch mal an das Klinikpersonal und die Verantwortlichen des Deutschen Zentrums für Rheumatologie!

Einen kleinen Wehmutstropfen gab es am Ende doch noch: Ein Auto verstellte unserem Nightliner die Ausfahrt, sodass wir erst eine knappe Stunde nach dem eigentlichen Start losfahren und Richtung Mannheim aufbrechen konnten. Doch unser Busfahrer hat diese Verzögerung gut wieder eingeholt, sodass wir am Ende pünktlich in der UMM ankamen.

Eure Mandy

Hier bewegende Bilder von Calvin Müller