Frühjahrstour 2024 – Würzburg

13.04.2024 – Würzburg

Es ist 6.14 Uhr. Der ICE 886 rollt pünktlich in München los. Ich bin auf dem Weg nach Würzburg zum letzten Stopp der Kinderklinikkonzerte-Frühjahrstour. Zum ersten Mal bin ich als aktives Mitglied dabei. Ich bin schon etwas stolz, ein Teil von diesem wundervollen Team zu sein. Im Gepäck habe ich Aufregung und Vorfreude. Mit mir im Zug sitzt Annika, die in Würzburg hospitieren wird.

Pünktlich um kurz vor 9.00 Uhr stehen wir auf dem Gelände der Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg. Auf dem Weg vom Hauptbahnhof haben wir noch fix Margarine gekauft, die ist nämlich kurz vor Tourende ausgegangen und Theresa „eingesammelt“, die heute auch hospitiert. Es folgt ein herzliches Hallo mit den anderen Teammitgliedern, die schon die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten in der Lehrklinik in Beschlag genommen haben. Jetzt heißt es erstmal ankommen – Taschen/Rucksäcke abstellen und frühstücken im Aufenthaltsraum. Danach folgt ein kurzer Crew Call. Ich bin heute im „Team Nightliner“ und werde mit Josefine unterwegs sein. Also sehe ich das Gefährt auch mal von innen. Wer da wohl schon alles mitgefahren ist?

Erste Aufgabe: Wir holen Getränke, Snacks, die Notfalltasche und den Notfallrucksack usw. aus dem Bus. Als nächstes schaffen wir Ordnung im Bus und füllen den Kühlschrank mit Getränken auf. Danach geht es ab in den Packraum – Geschenktüten packen. Diese Aufgabe mag ich sehr gerne. Großartig wie sich die Tüten mit den verschiedenen kleinen und größeren Geschenken füllen. Josefine und ich kümmern uns um die Tüten für die 3- bis 5-jährigen Kinder. Das ist super organisiert und es gibt einen Masterplan, was in welche Tüten gehört. An der Stelle arbeitet das ganze Kinderklinikkonzerte-Team, wie geschmiert, zusammen. Nachdem wir dort ausgeholfen haben, ruft wieder der Nightliner. Da Würzburg der letzte Tour-Stopp ist, gibt es heute etwas mehr zu tun als sonst. Wir räumen die Kisten mit leeren Flaschen und die ungeöffneten Snacks und Süßigkeiten aus dem Bus in den Trailer/Anhänger, der sich über die Tour hinweg deutlich geleert hat. Alle anderen Snacks kommen in den Aufenthaltsraum. Der Müll wandert aus dem Nightliner und wir reinigen die Oberflächen im Bus. Ziemlich schweißtreibend bei dem sommerlichen Frühlingswetter in Würzburg. Die Mittagspause haben wir uns reichlich verdient. Es gibt unter anderem lecker Ravioli, Lasagne und Salat von einem örtlichen Italiener – und der Nachtisch… himmlisch.

Jetzt kommen auch unsere beiden Künstler des Tages an – Revelle und Gregor Hägele. Die Begrüßung fällt sehr herzlich aus und die Stimmung ist ausgelassen. Nach dem Mittag steht das Teamfoto auf dem Programm. Diesmal sogar mit Konfetti. Ich glaube, ich habe immer noch Reste davon in den Haaren. Dann starte ich auch schon mit Team 1 mit einem voll beladenen Geschenketüten-Wagen zur Tagesklinik der Onkologie. Der Chefarzt der Kinderklinik lässt sich die Gelegenheit nicht nehmen, heute bei den Kinderklinikkonzerten dabei zu sein. Die Magie nimmt ihren Lauf. Schon beim ersten Song fließen Tränen, auch bei Vanessa, die am nächsten Tag Geburtstag hat. Da lassen sich Revelle und Gregor ein Geburtstagsständchen nicht nehmen und alle stimmen mit ein. Ein Liebe-T-Shirt von Gregor gibt es als vorzeitiges Geburtstagsgeschenk dazu. Nach dem Konzert werden die Geschenketüten an alle Kinder verteilt – egal ob Patienten oder Geschwister, Autogramme werden geschrieben, Fotos geschossen und geplaudert. Die Freude ist groß. Learning auf der ersten Station: Fridolin der Drache hat ziemlich viele Ohrhaare. Unsere Handpuppen sorgen regelmäßig für Lacher. Ab jetzt sind wir im Wechsel mit Team 2 auf den Stationen unterwegs. Für uns geht es als nächstes auf die Onkologie für die stationäre Behandlung. Revelle und Gregor spielen zuerst in einem kleinen Spielzimmer und begeistern nicht nur die Patienten und Patientinnen und deren Familien, sondern auch die Pfleger/-innen und Ärzte der Station – Fotos und Autogramme inklusive. Es folgt ein kleines Konzert für einen kleinen Patienten vom Gang aus ins Zimmer. Auch da ist die Freude groß und die Stimmung steigt mit jedem Song.

Kaffeepause – Wahnsinn, wie die Zeit vergeht! Es gibt zum Kaffee oder Tee lecker Kuchen. Die perfekte Stärkung. Fix noch ein kleines Fotoshooting mit dem Tour-Fotografen eingelegt. Mit dem offiziellen Teamfoto bin ich jetzt wirklich im Kinderklinikkonzerte e.V. angekommen. *stolz* Nach der Pause geht es für uns auf die Neurologie. Uns erwartet ein Spielzimmer voller erwartungsvoller Gesichter – vom Säugling bis zur Oma. Baby Evelyn ist Feuer und Flamme während des gesamten Konzerts. Lautstark ist sie dabei und spielt sogar mit Gregor Gitarre. Hier auf der Station gibt es ein liebes Dankeschön von einem Pfleger der Station für das gesamte Team. Danke für die Wertschätzung! Unsere letzte Station führt uns quer über das Gelände zur „Infektion“. Dort beschließen das Personal und unser Team spontan, die zwei letzten Konzerte zusammen zu legen und das Konzert im Freien zu veranstalten. Danke für die schöne Idee an das Klinikteam. Unser erstes Open Air bei wunderschönem Wetter. So versammeln sich alle draußen und das ein oder andere Fenster öffnet sich. Wir – die starken Kinder, Geschwisterkinder, Eltern, Klinikpersonal, Künstler und unser gesamtes Team – singen uns gemeinsam fast in den Sonnenuntergang. Das ist der perfekte Tour-Abschluss.

Doch noch ist die Arbeit nicht getan. In der wundervollen Sonnenuntergangsatmosphäre geht es zurück zur Basis. Die überzähligen Geschenktüten müssen ausgepackt und wieder in die Cases und Kisten verstaut werden. Anschließend wird der Trailer beladen. Ich helfe mit, wo ich kann. Immer wieder Wahnsinn die ganze Logistik. Kurz nach 21 Uhr gibt es zum Abendessen u. a. seeeehr viel Pizza. Das Team stürzt sich darauf. Alle haben Hunger. Auch Revelle und Gregor Hägele sind dabei. Alle sind geschafft, aber glücklich. Leider muss ich mich etwas beeilen mit dem Essen, damit noch etwas Zeit für die Verabschiedung bleibt. Annika, Matthias und ich müssen den Zug um 22.30 Uhr nach München erwischen. Alles geht gut und wir drei sitzen pünktlich im Zug. Ankunft 0.48 Uhr am Hauptbahnhof München. Jetzt noch nach Hause – mein Bett ruft nach mir. Ich bin müde, aber es hat sich absolut gelohnt. Besser und sinnvoller kann man seine Freizeit fast nicht einsetzen.

Eure Melissa

Fotos: Daniel Gassner
Video: Calvin Müller